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Modul D

Singen und Trauma im Spannungs- und Heilungsfeld zwischen Somatik und Psyche


Anwendungsbezug

Als Trauma wird oft ein vitales Diskrepanzerlebnis beschrieben zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt.
Es geht oft einher mit mangelndem Sicherheitserlebnis, tiefer Verzweiflung, hoher Erregbarkeit, Trauer, mangelnder Konzentrationsfähigkeit, Ängsten und starken Einschränkungen jeglicher Lebensqualität. Das Thema Trauma ist in unserer unsicheren Welt aktueller denn je geworden, begegnet uns im privaten und beruflichen Kontext und wird therapeutisch und salutogenetisch auf spannendste Weise diskutiert.


„Walking on the earth today, standing in the place of power, feeling easy with myself, I am“

„Singen Sie mit den Betroffenen!“ Mit diesem Statement beschloss die Pionierin der Traumatherapie Luise Reddemann ihren Vortrag im Rahmen des Symposiums „Musiktherapie in der Traumatherapie“, das 2007 in München stattfand und damals die Initialzündung und Auftrag für uns geworden ist, Sing-Konzepte für Trauma-Betroffene zu entwickeln. Die Erfahrungen fließen in dieses neue Weiterbildungsmodul ein.

Das Singen kann auf besondere Weise hier einen Beitrag leisten. Es kann ein neues Sicherheitserleben schaffen in diesem Zustand der Übererregung und des andauernden, nicht immer rational-verbal zugänglichen Stresses. Durch die direkte Wirkung auf den Körper und das Nervensystem kann es die Voraussetzung schaffen für neues Erleben, Blickfelderweiterung und neue, sich etablierende stabilisierende Erfahrungen. Durch seine komplexe Wirkung auf den Körper, das neuronale System und der Verknüpfung von Text und Melodie nimmt das Singen eine besondere Funktion ein, um traumatisierten Menschen ein neues Empfinden von Selbstwirksamkeit, Sicherheit und die Möglichkeiten von sozialer Interaktion zu ermöglichen. Kurzfristig und langfristig können Trauma-Betroffene vom Singerleben profitieren und neue Möglichkeiten der Resilienz und der Copingstrategien aufbauen.

In diesem Seminar möchten wir:

  • Einen Schwerpunkt auf das Thema Trauma setzen und mit vielen Beispielen aus der psychiatrischen und psychosomatischen Praxis uns mit den Erklärungs- und Therapiemodellen von Trauma beschäftigen
  • Erfahrungen sammeln und uns austauschen, was das Besondere sein kann in Bezug auf Trauma an dem Medium Singen
  • Uns themenbezogen mit den besonderen Modulationsmöglichkeiten, Grenzen, Achtsamkeiten des Singens beschäftigen

Zielgruppe:
Dieses Seminar richtet sich an alle Singbegeisterten und kann einen Zugang zur Arbeit mit Traumabetroffenen, insbesondere in der Psychosomtik bieten, um so heilsam, rehabilitativ und auch präventiv zu wirken.


Modulgebühr:
320 € (ohne Kosten für Unterkunft und Verpflegung)
272 € ermäßigt für Mitglieder

Seminarzeiten:
Freitag 18:00 Uhr bis Sonntag 13:00 Uhr


Seminarleitung:
Thomas Jüchter und Kordula Voss

Beide Doz. werden das Modul auch bei kleiner Gruppe leiten.


Ort: DE - Zell a.M. bei Würzburg

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